Einführung – Hobbys im Lebenslauf ja oder nein?
Beim Erstellen eines Lebenslaufs stellt sich oft die Frage: Sollte ich Ehrenämter, persönliche Interessen oder Hobbys im Lebenslauf aufführen? Auf den ersten Blick kann ein Hobby in der Bewerbung als Nebensächlichkeit erscheinen, die für den Arbeitgeber irrelevant ist. Auf den zweiten Blick zeigt sich jedoch, dass Hobbys der Bewerber mehr über dessen Persönlichkeit und Fähigkeiten verraten können, als man denkt. Mit den richtigen Freizeitbeschäftigungen und Hobbys im Lebenslauf können diese der eigenen Person sogar zum Traumjob oder der idealen Ausbildung verhelfen.
Die verborgene Kraft der Hobbys im Lebenslauf
1. Persönlichkeit zeigen
Hobbys sind wie ein Fenster zu Ihrer Seele. Sie geben Personalern einen Einblick in die Persönlichkeit des Bewerbers und zeigen, dass Sie mehr sind als nur Ihre beruflichen Fähigkeiten und Ihr bisheriger Bildungsweg. Wenn Sie beispielsweise Extremsportarten als Freizeitbeschäftigung betreiben, signalisiert dies Mut, Entschlossenheit und eine Vorliebe für echte Herausforderungen. Kreative Hobbys wie Malen oder Schreiben zeigen Ihre künstlerische Seite und Ihre Fähigkeit, „out of the box“ nach neuen Lösungen zu suchen.
2. Soft Skills durch Freizeitaktivitäten demonstrieren
Hobbys können Soft Skills hervorheben, die für die zukünftige Arbeit von Bedeutung sind. Teamorientierte Freizeitaktivitäten wie Mannschaftssportarten oder Theatergruppen zeigen Ihre Fähigkeit zur Zusammenarbeit und Kommunikation. Hobbys, die Geduld und Präzision erfordern, wie Modellbau oder Schach, können Ihre analytischen und strategischen Fähigkeiten für den Job betonen.
Ehrenämter als ein Zeichen von Engagement
1. Soziale Verantwortung
Ehrenamtliche Tätigkeiten zeigen, dass Sie bereit sind, Ihre Zeit und Energie für das Wohl anderer zu investieren. Dies spricht für Ihre soziale Verantwortung und Ihr Engagement, Eigenschaften, die in fast jedem Job hoch geschätzt werden. Dies lässt Rückschlüsse zu, dass Sie nicht nur für den eigenen Vorteil arbeiten, sondern mit Ihrem Charakter das größere Ganze im Blick haben.
2. Führungskompetenz
Haben Sie ein Ehrenamt inne, bei dem Sie Verantwortung übernehmen, wie etwa die Leitung einer Jugendgruppe oder die Organisation von Veranstaltungen, wird dies bei Bewerbung und Vorstellungsgespräch ebenfalls von Vorteil sein. Dies kann potenzielle Führungsqualitäten und Ihre Fähigkeit zur Problemlösung im Job unter Beweis stellen. Eine wertvolles Potenzial für den Fall, dass Sie sich auf Führungspositionen bewerben.
Persönliche Interessen als Feinschliff
1. Kulturelle Passung
Manchmal entscheidet für Personaler die kulturelle Passung, ob Sie ins Team passen. Persönliche Interessen können bei der Auswahl einen Eindruck geben, ob Sie in das Arbeitsumfeld passen. Vielleicht teilen Sie hierbei Hobbys und Interessen mit dem Team oder dem Unternehmen. Das kann eine gemeinsame Basis für die Arbeit schaffen und Ihre Integration in den Betrieb erleichtern.
2. Netzwerkaufbau
Gemeinsame Interessen können Türen öffnen. Stellen Sie sich vor, Ihr potenzieller Arbeitgeber teilt Ihre Leidenschaft für Jazzmusik, Geocaching oder außergewöhnliche Sprachkenntnisse. Dies kann zu einem angenehmen Gespräch führen und im Idealfall eine Verbindung herstellen, die über den Beruf und den formalen Rahmen in einem Vorstellungsgespräch hinausgehen.
Ein Blick über den Tellerrand: Kulturunterschiede im Lebenslauf
Besondere Beispiele für die kulturelle Bedeutung persönlicher Angaben und Hobbys im Lebenslauf findet sich in einigen asiatischen Ländern. Dort war es in der Vergangenheit üblich – und ist es in manchen Bereichen immer noch – als Bewerber im Lebenslauf anzugeben, wie viel Schnaps man verträgt, ohne umzufallen. Solche Beispiele sind für westliche Augen sicherlich befremdlich, haben ihre Wurzeln jedoch in der Geschäftskultur, wo geselliges Trinken eine wichtige Rolle bei Geschäftsverhandlungen und dem Aufbau von Beziehungen spielt. Ein gutes Durchhaltevermögen beim Trinken kann als Zeichen von Stärke und Belastbarkeit gesehen werden.
Praktische Tipps zur Integration von Hobbys und Interessen
1. Relevanz prüfen
Überlegen Sie, ob Ihre Hobbys und Interessen für die angestrebte Position relevant sind. Ein passionierter Bergsteiger mag für eine Outdoor-Firma beeindruckend sein, während diese Information bei Bewerbungen auf einen Bürojob weniger Bedeutung hat. Fokussieren Sie sich auf Hobbys, die Soft Skills oder Charaktereigenschaften unterstreichen, die Sie passend zum Beruf im Lebenslauf anheben sollten.
2. Kurz und prägnant
Stellen Sie sicher, dass die Auflistung Ihrer Hobbys und Interessen kurz und prägnant ist. Ein oder zwei Zeilen reichen aus, um dem potenziellen Arbeitgeber einen Eindruck über Ihre Freizeit und relevante Interessen zu vermitteln. Lange Absätze in Lebensläufen schrecken eher ab und können Menschen schnell ablenken.
3. Individualität betonen
Wählen Sie Hobbys, die Ihre Individualität und Einzigartigkeit hervorheben. Wenn Sie beispielsweise an seltenen Sportarten teilnehmen oder ungewöhnliche Sammlungen besitzen, kann dies zu den besten Gesprächsstartern werden und Sie mit Ihren außergewöhnlichen Stärken von der Masse abheben.
Beispiele für Hobbys und Interessen im Lebenslauf
Sport
- Marathonläufer: Zeigt Ausdauer, Zielstrebigkeit und Disziplin
- Mannschaftssportarten (z.B. Fußball, Volleyball): Demonstriert Teamfähigkeit und Kommunikation.
- Yoga und Meditation: Unterstreicht Stressbewältigung und Fokus
Ehrenamtliche Tätigkeiten
- Freiwillige Feuerwehr: Zeigt Einsatzbereitschaft und Teamarbeit
- Mentoring von Jugendlichen: Demonstriert Führungsqualitäten und soziales Engagement
- Organisation von Wohltätigkeitsveranstaltungen: Unterstreicht Planungs- und Organisationsfähigkeiten
Kreative Aktivitäten
- Malerei und Kunst: Beweist Kreativität und ein Auge fürs Detail
- Schreiben (z.B. Blogs, Geschichten): Hebt Ihre Kommunikationsfähigkeiten und Kreativität hervor
- Musik (Instrument spielen, Bandmitglied): Zeigt Geduld, Hingabe und die Fähigkeit, im Team zu arbeiten
Hobbys, die in der Bewerbung gut ankommen
Zu den Hobbys im Lebenslauf, die alle Personaler gerne lesen, gehören Aktivitäten, die soziale Fähigkeiten und Engagement zeigen. Dies sind sportliche Hobbys wie Laufen oder Mannschaftssportarten oder Hobbys, mit denen Sie als Bewerber die Interaktion mit anderen Menschen über Ihre reine Berufserfahrung hinaus zeigen.
Kreative Hobbys wie Malen oder Schreiben zeigen, dass Sie als Bewerber gerne kreativ denken und sich auszudrücken wissen. Ehrenamtliche Tätigkeiten oder die Teilnahme an gemeinnützigen Projekten betonen das private Engagement der Bewerber und eine soziale Verantwortung, die jeder Personaler auch im Betrieb gerne sehen wird. Hobbys und Aktivitäten, die analytische Fähigkeiten erfordern, wie Schach oder Programmieren, können positiv aufgenommen werden, da ihre Angabe in der Bewerbung die Fähigkeit zum analytischen Denken unterstreicht.
Ehrlichkeit ist das beste Mittel
Wenn Sie Hobbys im Lebenslauf angeben, bleiben Sie wie bei allen Angaben von Ihren Kenntnissen bis zu Ihrer Berufserfahrung ehrlich. Schwindeln Sie nicht, um Ihren Lebenslauf für Personaler interessanter zu gestalten. Ein häufiges Beispiel ist das Angeben von „Lesen“ als Hobby.
Natürlich ist „Lesen“ nicht von sich aus ein Bewerbungskiller oder sollte mit Vorsicht eingebunden werden. Allerdings: Wenn Sie dies erwähnen, seien Sie auf Fragen vorbereitet, darüber zu sprechen, welches Buch Sie zuletzt gelesen haben und warum es Ihnen gefallen hat. Wenn Sie auf eine solche Frage keine überzeugende Antwort haben, könnten weitere unangenehme Fragen folgen und Sie hinterlassen einen schlechten, weil unglaubwürdigen Eindruck. Arbeitgeber schätzen Ehrlichkeit und Authentizität, und es ist besser, echte Interessen und Hobbys zu teilen, auch wenn sie weniger beeindruckend erscheinen mögen, als etwas zu erfinden, das Sie letztlich nicht nachweisen können.
Vorsichtige Balance
Natürlich gibt es Situationen, in denen es besser ist, bestimmte Hobbys oder Interessen des Bewerbers nicht zu erwähnen. Aktivitäten, die zum Beispiel kontrovers sind oder missverstanden werden könnten, sollten mit Bedacht gewählt werden. Ebenso sollten Sie darauf achten, dass alles an angegebenen Interessen relevant ist und dem Personaler einen Mehrwert bieten. Wenn Sie sich zum Beispiel auf eine Position als Buchhalter bewerben, könnte Ihre Leidenschaft für Bungeejumping in der Freizeit weniger relevant sein als Ihre Liebe zur Zahlenanalyse.
Fazit zu Hobbys im Lebenslauf
Ob Sie Ehrenämter, Hobbys und Interessen in Ihren Lebenslauf aufnehmen sollten, hängt von der jeweiligen Situation und der angestrebten Position ab. Wenn Sie diese geschickt einsetzen, können sie zum mächtigen Werkzeug werden, um Ihre Persönlichkeit und kulturelle Passung für den Job zu unterstreichen. Zeigen Sie dem potenziellen Arbeitgeber und Personalern, dass Sie mehr sind als nur Ihre beruflichen Qualifikationen – ein facettenreicher Mensch mit einer besonderen Note, der zu einem bereichernden Teil für das Unternehmen darstellt.
Und denken Sie nach unseren Beispielen daran: Auch wenn Ihre Vorliebe für Extremsportarten oder Ihre Liebe zur Malerei nicht relevant erscheinen mag, können sie doch unerwartete Türen für die erhoffte Stelle öffnen und wertvolle Einblicke in Ihre einzigartige Persönlichkeit geben. Um Ihre Chancen bei der Personalberatung in Medizintechnik zu erhöhen, ist es ratsam, im Lebenslauf auch relevante Hobbies anzugeben, die Ihre technischen Fähigkeiten und Ihr Engagement im medizinischen Bereich unterstreichen. Also: Trauen Sie sich und öffnen Sie ein Fenster zu Ihrer Welt der Hobbies und Interessen – wer weiß, vielleicht ist genau dies der entscheidende Faktor, der Ihnen den Traumjob beschert!
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